Hallo liebe COSMEA® Wonderwomen!
Seit meinem Auszug von Zuhause mit 19 Jahren, spiele ich munter Jojo mit meinem Gewicht. Bis dahin hatte ich mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ob ich gut genug aussehe.
Während meines AuPair-Jahrs in London hatte ich großes Heimweh und nahm viel ab. Die Reaktionen darauf reichten von Modellangeboten auf der Straße, positiven Bewunderungen von Männern bis hin zu besorgten Nachfragen von Bekannten in der Heimat. Spätestens mit meiner ersten Zunahme von knapp 20 Kilo änderte sich mein Blick auf mich selbst. Sowohl bei Männern als auch innerhalb der Familie erfuhr ich, dass das Erscheinungsbild scheinbar eine wichtige Rolle spielt. Ist man nicht schlank, ist man nicht gut genug. Oftmals war das gar nicht so gemeint, wie es ankam. Aber es machte etwas mit mir.
Vor 2 Jahren, 15 Jahre Jojo später, begann ich eine Therapie wegen einer Essstörung in Kombination mit einer depressiven Störung. Erst da wurden mir viele Glaubenssätze bewusst, mit denen ich mich selbst beschränkt habe. Die mir nicht gut taten. Die mich zum großen Teil bis heute begleiten.
Seit 2015 arbeite ich als freie Fotografin und auch dort begegnet mir diese Thematik täglich. Bis auf wenige Ausnahmen sind Frauen extrem kritisch mit sich selbst, lassen kein gutes Haar an sich. Schon beim Vortermin zur Besprechung des Projekts, erklären mir Frauen in den ersten 5 Minuten, was nicht gut an ihnen ist, warum ich es schwer haben werde, gute Fotos von ihnen zu machen.
Das machte mich traurig. Warum tun wir das? Warum mobben wir uns selbst? Ich kenne fast keine Frau, die sich diese Gedanken nicht macht. Wenn wir uns alle so schrecklich finden, dann sitzen wir doch letztlich alle in einem Boot: wir sind nicht perfekt. Ja und?!
Aus dem Wunsch heraus, etwas zu ändern, entstand mein Herzensprojekt PURE – THE PROJECT.
Meine Vision: Ich möchte Frauen zeigen, wie schön sie sind.
Und zwar genau so, wie sie sind: ungeschminkt und ohne Retusche. Frauen sind nicht perfekt, niemand ist das. Und das ist gut so.
Auch für mich war das eine echte Herausforderung: mich ungeschminkt vor die Kamera zu wagen. Aber ganz ehrlich: ich liebe mein Bild! Das bin ich: mit Pickelchen, Sommersprossen, fluffigen Haaren, die nie machen, was sie sollen und eigentlich viel zu dünn sind, ohne Lippenstift oder irgendeine Korrektur.
Ich bin stolz darauf, mir selber inzwischen (nicht immer, aber sehr oft) mit mehr Selbstliebe zu begegnen. Ich erfülle mit mehr als 20 Kilo zu viel auf den Hüften nicht das gängige Schönheitsideal, aber ich freunde mich mit meinem Körper an. Und das ist das Beste überhaupt!
Kommt dir das alles bekannt vor? Möchtest du dich selbst nicht auch lieber zur Freundin haben? Hinterlass mit einen Kommentar, wie du zu dem Thema stehst und wie du für mehr Selbstliebe sorgst <3
Und Romy bei Instagram: www.instagram.com/romygessner/
Romy ist selbständige Fotografin und Übersetzerin aus Hamburg – als Fotografin setzt sie Menschen ins rechte Licht und hilft ihnen, gesehen zu werden. Als Übersetzerin überbrückt sie kulturelle und sprachliche Hindernisse.