Liebe COSMEA® Wonderwomen,
wusstest Ihr, dass Frauen noch immer nicht dasselbe verdienen wie ihre männlichen Kollegen? … und das bei derselben Qualifikation.
Doch wir Frauen sind nicht machtlos und können selbst (ver-)handeln!
EPD – Equal Pay Day
Der „Equal Pay Day“ am 10. März hört sich zuerst nach einem Feiertag an – ist er aber nicht. Er symbolisiert, bis zu welchem Tag Frauen im Vergleich umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.
In diesem Jahr wurde der ‚EPD‘ vorverlegt und obwohl die Lücke kleiner wird, gehört Deutschland noch immer zu den europäischen Spitzenreitern bei den Gehaltsunterschieden zwischen den Geschlechtern.
Frauen in Deutschland verdienten in 2019 laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes durchschnittlich insgesamt rund 19 Prozent weniger als Männer. 71 Prozent des Verdienstunterschieds seien strukturbedingt, also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten und seltener Führungspositionen erreichen.
Dazu kommt, dass Frauen auch oft in Teilzeit arbeiten.
Aber selbst auf derselben Jobebene erhalten Frauen oftmals weniger Lohn. Am größten klafft die Lücke bei technischen Dienstleistungen oder bei Banken und Versicherungen.
Doch wo ist der Ausweg?
Beispielsweise könnte die Politik für mehr Lohntransparenz sorgen oder entsprechende Gesetze wie etwa auf Island, dem Vorzeigeland der Gleichberechtigung, verabschieden. In Island gibt es zum Beispiel ein Gesetz, dass es Unternehmen verbietet, Frauen und Männer mit vergleichbaren Jobs ungleich zu bezahlen.
Hört man sich in der Arbeitswelt bei Chefs und Chefinnen nach den Gründen für den Gehaltsunterschied um, heißt es oftmals: „Frauen verkaufen sich unterm Wert oder können nicht verhandeln!“ Das ist aber nicht grundsätzlich zutreffend. Studien belegen, dass das weibliche Geschlecht sogar Verhandlungsprofi sein kann. „Frauen sind ziemlich gut im Verhandeln – vor allem, wenn sie sich für ihre Familie einsetzen müssen. Aber wenn es um die eigenen Interessen geht, sind sie bescheiden“, sagt Autorin und Trainerin Carol Frohlinger („Nice girls just don´t get it“).
Es ist hilfreich, seine eigene souveräne Haltung beim Verhandeln in der Berufswelt zu finden. Beharrlich sein, Ängste abbauen und dabei authentisch bleiben! Das bedeutet nicht, dass man laut, forsch oder zickig werden muss. Wer durch seine nette Art Nähe und Vertrauen schaffen kann, erreicht viel. Zum Verhandeln braucht es zusätzlich eine nüchterne und angstfreie Ausstrahlung. Dies bedeutet, gelassen sowie höflich und hartnäckig zu bleiben und sich klar auszudrücken – ohne den anderen anzugreifen oder sich zu rechtfertigen.
7 Tipps unter Frauen zur Gehaltsverhandlung: „Go Wonderwomen!“
- Nicht nur einmal nachfragen! Wer beharrlich bleibt, kommt irgendwann zum Ziel. Vereinbare einen Termin mit dem Vorgesetzten/der Vorgesetzten und kündige an, dass es um die persönliche Weiterentwicklung gehen soll.
- Informiere Dich vorab ganz genau über übliche Gehälter in der Branche (zum Beispiel über www.lohnspiegel.de). Frage auch mal Männer mit ähnlicher Qualifikation, was sie an ihrer Stelle fordern würden. Definiere für Dich ein unteres Limit und schlage beim Gespräch mit dem Chef/der Chefin noch einmal 20 Prozent drauf. Er oder sie wird Dich automatisch herunterhandeln wollen.
Wichtig: Beim Einstieg in die Firma unbedingt den Lohn hoch ansetzen, denn von der einmal gesetzten Basis kommt man nicht so schnell weiter. Bei Uneinigkeit ist es auch möglich, nach einem halben Jahr Bewährungszeit das Einstiegsgehalt aufzustocken. Lasse dies im Vertrag vermerken. - Erstelle eine Liste Deiner Erfolge und Leistungen, die Du erbracht hast. Auch wer die Kommunikation oder das Arbeitsklima verbessert hat, kann einen Erfolg verbuchen. Du wirst Deine Gehaltsforderung realistisch begründen müssen. Sei dabei nicht zu bescheiden, aber auch nicht unrealistisch. Bedenke: Loyale, engagierte Arbeitskräfte haben einen hohen Wert. Und vergleiche Dich bitte nicht mit Kolleg*innen, es geht jetzt um eine individuelle Lösung für Dich.
- Vor dem Gespräch mit dem Chef/der Chefin kann auch ein Gespräch als Rollenspiel mit einer Freundin oder einem Coach hilfreich sein. Das gibt mehr Selbstbewusstsein für den realen Termin, als alles allein zu durchdenken. Achte dabei darauf, klar und selbstbewusst zu sprechen.
- Finde bei dem Gespräch mit Deinem Chef/Deiner Chefin Deine individuelle Körperhaltung, in der Du Dich selbstbewusst fühlst und bleibe darin. Nimm Deinen Körper und Deine Atmung wahr – und lasse Pausen zu, bevor Du antwortest.
- Du willst mit Erfolg aus dem Gespräch gehen – es gibt neben Geld übrigens zahlreiche Alternativen, die auch einen Wert haben: mehr Urlaubstage, Finanzierung einer Weiterbildung, ein Einzelbüro, Homeoffice-Tage oder ein Zuschuss zu den Kinder-Betreuungskosten.
- Erbitte Dir Bedenkzeit, wenn Du Dich von einem Kompromiss überrumpelt fühlen solltest.
Welche Tipps haben Euch am meisten inspiriert und welche habt Ihr bereits umgesetzt?
Wie waren Eure Erfahrungen? Kommentiert gerne unter diesen Beitrag!
Euer COSMEA® Team